Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wanderer kommst Du nach Wittenberg

Als wir uns dann nach unserem morgendlichen Stadtspaziergang durch Leipzig in unserem Hotelzimmer etwas erholt hatten, beschlossen wir, am Nachmittag einen Ausflug nach Wittenberg zu machen.

Das liegt nur eine gute Autostunde von Leipzig entfernt und jeder gute Protestant sollte ja einmal im Leben die Thesenanschlag-Tür gesehen haben. Ich bin ja für alles offen, außerdem hatte Helmut noch was bei mir gut, er war schließlich klaglos im Heiligen Jahr mit mir in Rom durch die Porta Sancta gegangen. Hat ihm auch nicht geschadet.

Ich habe den Ausflug nicht bereut, Wittenberg ist eher eine Kleinstadt (zumindest im Vergleich mit Leipzig) und hat eine sehr schöne Altstadt. Ok, wenn die Luther - und Melanchthon-Denkmäler nicht gerade renoviert würden,



wäre der Blick auf den Marktplatz noch schöner gewesen (und ein bisschen Sonne hätte auch nix schaden können, mecker mecker mecker):



Wir haben uns dann zuerst die Stadtkirche angeschaut, in der Luther gepredigt hat, und die einige sehenswerte Kunstschätze enthält.



Dann haben wir erstmal eine Pause gebraucht, bevor wir den Spaziergang durch die Stadt fortgesetzt haben. Am Melanchthonhaus vorbei gingen wir zum Lutherhaus:



das wir aber leider aus Zeitmangel nicht besichtigen konnten. Aber ich musste natürlich noch schnell Katharina die Hand drücken:



bevor wir uns durch die Fußgängerzone auf dem Weg zur Schlosskirche machten.



In der Straße gab es ein kleines DDR-Museum, wofür wir leider auch keine Zeit hatten, aber die Fenster war sehr schön dekoriert:



Die Schlosskirche hat einen sehr prägnanten Turm, natürlich mit Lutherzitat:



Ja - und dann war es endlich so weit - Helmut war am Ziel seiner Wallfahrt angelangt, die Thesentür lag vor uns, bzw. die Tür, die nach der Zerstörung der Original-Thesentür jetzt an der Stelle angebracht ist, wo mal die Thesenanschlagstür war, oder so:



Als wir die Schlosskirche betraten, wurde gerade die Orgel gespielt. Es fällt mir wirklich schwer, mit Worten zu beschreiben, was ich fühlte, der Klang war überall um uns herum in diesem wunderbaren alten Kirchenraum und der Klang war auch in mir - ich war sehr bewegt.

Allerdings nicht zu bewegt, um nicht ein illegales kostenloses Foto vom Innenraum der Kirche zu machen:



Vor dem Altar sieht man die Gräber Friedrichs des Weisen und seines Bruders Johann des Beständigen. Die Gräber von Luther und Melanchthon waren mehr so in den Seitenschiffen und von meinem Platz aus nicht zu fotografieren, aber ich kann versichern - sie sind da, und ich hab sie gesehen.

Nach diesem erlebnisreichen Nachmittag mussen wir Wittenberg leider schon wieder verlassen, und ich hätte mir gewünscht, mehr Zeit für ausführlichere Besichtigungen gehabt zu haben.

Als wir zurück in Leipzig waren, ging das kostenlose Freiluftkonzert hinter der Thomaskirche gerade zu Ende:



Das normale Programm (mit Musikstücken von Johann Sebastian Bach) war gerade zu Ende und das Streichquartett bestehend aus vier jungen Polen gab noch eine Zugabe, die von einem jungen Komponisten ihres Alters (Jahrgang 1974) extra für sie komponiert worden war.

Die Leute flohen in Scharen!


Dienstag, 27. Oktober 2009

Leipziger Allerlei

Jaja - ich lebe noch, und auch das Blog zuckt noch ein bisschen!

Anfang August fuhren der beste Ehemann von allen und meine Wenigkeit für drei Tage nach Leipzig. Wie wir darauf gekommen sind, weiß ich jetzt auch nicht mehr - oder doch! Jetzt fällt es mir wieder ein - ich schaue seit Jahren die Ur-Mutter aller Zoo-Soaps "Elefant, Tiger und Co." aus dem Leipziger Zoo an, und seit der ersten Sendung wollte ich gern mal diesen Zoo besuchen.

Dieses Mal sind wir mit dem Auto in den Osten gefahren, nicht mit dem Smart wie vor zwei Jahren, als wir in Eisenach gewesen sind. Das war auch gut so, denn es ist doch ganz schön weit bis Leipzig gewesen, vierhundert Kilometer im Smart ziehen sich ganz schön hin.

Mit dem BMW und dem Navi (das wie immer, wenn es drauf ankommt, in einem Tunnel kurz vor dem Ziel das Signal verloren hat) erreichten wir am frühen Nachmittag Leipzig und checkten schnell in unserem Hotel ein:



Das Wetter war ein bisschen durchwachsen, aber wir wagten dennoch einen Ausflug zum Völkerschlachtdenkmal, in der Hoffnung, dass das Gewitter langsamer voran kommen würde, als wir:



Die Außenseite wird gerade renoviert, aber die Details der Fassade waren doch sehr sehenswert:



Ich fühlte mich stark an die Verfilmung von "Herr der Ringe" erinnert!

Im Inneren gibt es oberhalb der Krypta in der Ruhmeshalle eine kleine Ausstellung, die an die Völkerschlacht erinnert und über die Entstehung des Denkmals selbst. Mir war nicht klar gewesen, welch starke Bedeutung die Völkerschlacht für die Menschen des späten 19. Jahrhunderts noch hatte, als der Grundstein für das Denkmal gelegt wurde.



Die Aussicht von der obersten Plattform war auch sehr beeindruckend (nicht zu vergessen die 500 Stufen, die dorthin führten!):



Das mittelalterlich aussehende Gebäude im Vordergrund ist übrigens das Leipziger Krematorium.

Wir schafften es tatsächlich noch vor dem Gewitter zurück in die Straßenbahn und nach einem schnellen Abendessen in der Ladenpassage des Leipziger Hauptbahnhofs sind wir abends todmüde in unsere Betten gefallen.

Am nächsten Morgen stand ein Spaziergang durch die Leipziger Innenstadt auf unserem Programm. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof ins Zentrum kommt man praktisch automatisch an der Nikolaikirche vorbei.



Der Innenraum ist wunderbar luftig und hell renoviert - traumschön:



Johann Sebastian Bach darf natürlich nicht fehlen, denn er war ja nicht nur Kantor der Thomaskirche, sondern auch für die Kirchenmusik in der Nikolaikirche zuständig:



Unserer weiterer Weg führte uns durch die Mädlerpassage:



an der Börse vorbei



zur Thomaskirche:



Ok ok, die blaue provisorische Wasserleitung stört ein wenig den Gesamteindruck, aber anders ließ sich der Kirchturm nicht mit aufs Bild bringen.

Der Innenraum ist nicht so luftig wie in der Nikolaikirche, aber dafür gibt es einige wirkliche 3 * Sehenswürdigkeiten darin, sehr beeindruckt hat mich der Hochaltar aus der ehemaligen Universitätskirche, die noch 1968 gesprengt worden war (nachdem sie die Bomben des zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet überstanden hatte), weil sie nicht in ein modernes Universitätsensemble der DDR zu passen schien.



Und nicht zu vergessen natürlich das Grab von Johann Sebastian Bach im Chorraum:



Nach soviel Kultur beschlossen wir, dass es erstmal Zeit für eine Pause wäre und auf dem Rückweg zur Tram sahen wir noch diese bemalte Häuserfassade:



Ist es nicht faszinierend, wie man an einem guten halben Tag einen Spaziergang durch dreihundert Jahre deutscher Geschichte machen kann?!?

Montag, 12. Oktober 2009

Oh Gott - ich schlief und ich träumte...

... dass Michael Jackson mich geküsst hat!

Ich glaub, ich spinne!

Also - erstmal - es war der Michael Jackson, der noch aussah wie Michael Jackson - nämlich der aus der Mitte der 90er Jahre, er sah aus wie in dem Videoclip hier:





Ich war in Würzburg im Congresszentrum als Gast, wo Michael Jackson einen Auftritt hatte, aber ich hab den Auftritt gar nicht angeschaut, weil es mich nicht interessiert hat.

Jedenfalls ging ich abends durch einen Gang im Hotel und plötzlich stand da Michael Jackson, der sich von seinen Sicherheitskräften abgesetzt hatte und verzweifelt einen Hinterausgang aus dem Hotel suchte, weil vor dem Haupteingang tausende von Fans auf ihn warteten.

Zum Glück kannte ich mich ja bestens aus (was wohl nicht zuletzt daran lag, dass ich gerade vergangenen Samstag mit Ingrid eine Handarbeitsmesse im Congresszentrum besucht habe) und konnte ihn zum Hinterausgang lotsen.

Dort angekommen, drehte er sich um und küsste mich! Auf den Mund! Das fühlte sich sowas von falsch an, erstens weil ich ja eine verheiratete Frau bin, und zweitens kam es mir vor wie Unzucht mit Minderjährigen, also küsste ich ihn zurück, aber nur auf die Wange und fort war er aus meinem Traum und meinem Leben. Seufz.