So, jetzt hab ich mal den besten Ehemann von allen von seinem Rechner vertrieben (spielt ja sowieso nur Sudoku) um weiter an meinem Blog zu schreiben.
Gestern sollte ich eigentlich einen neuen (gebrauchten) Computer bekommen. Leider hat er wohl auf dem Transport hierher einen Schaden erlitten, jedenfalls hat er nicht gebootet, obwohl er an alle lebenserhaltenden Geräte angeschlossen war. Keinen Piep! Ich dachte "naja, ist ja nicht so schlimm, hab ja noch das alte Notebook", daran hatte ich ja inzwischen Tastatur und Maus angeschlossen und mich so richtig häuslich eingerichtet.
Tja, heute vormittag gegen 11 Uhr stellte das Notebook seinen Dienst an der guten Sache (nämlicher meiner) ein, ging einfach aus und war nicht mehr zum Leben zu erwecken. SEUFZ!
Jetzt hab ich also nur noch den Mini-PC (auf dem vielleicht Asiaten mit ihren kleinen Fingerli schnell tippen können - aber ich nicht!) und ansonsten bin ich auf den guten Willen des besten Ehemanns von allen angewiesen, wenn ich seinen Rechner benutzen will.
Also - um die lange Vorrede zu beenden - fahre ich lieber mal mit meinem Bericht fort, bevor er wieder an seinen Rechner will.
Am Dienstagmorgen beschlossen Dan und ich, mit so einer Hop-on-hop-off - Stadtrundfahrt mitzufahren. Im Hotel hatten wir ein Prospekt bekommen, auf dem die verschiedenen Linien der Rundfahrt abgebildet waren. Weil wir nicht durchgeblickt haben, sind wir mit der gruseligen Metro
zum Startpunkt der Stadtrundfahrt gefahren, nur um dort zu hören, dass wir auch direkt vor unserem Hotel hätten in eine andre Linie der Gesellschaft einsteigen können, um dann im Zentrum auf die von uns ausgesuchte Linie umzusteigen. Ok ok, wir haben es halt ganz gern mal bisschen komplizierter, als nötig. Und diese Metro hat ja auch so was Geisterbahn-artiges an sich, was ja auch mal ganz nett ist. ;-)
Ken war auch mit von der Partie:
Zuerst wollten wir das Weiße Haus sehen:
Die nächste Station war dann wieder die Mall - Dan wollte ganz gern im Nationalarchiv die Unabhängigkeitserklärung und die amerikanische Verfassung sehen.
Innen und außen gab es eine lange Warteschlange, es dauerte fast eine Stunde, bis wir uns dem Allerheiligsten näherten:
Unter Androhung der schlimmsten Strafen ("one flash and your camera goes bye-bye!") war es verboten, dort drin mit Blitzlicht zu fotografieren. Man kann also nur mehr ahnen, wie beeindruckend der ganze Saal ist:
Und hier ein Bild der Verfassung, die wirklich noch ganz gut zu lesen ist, während die Unabhängigkeitserklärung mehr so aussieht wie das Turiner Grabtuch. ;-)
Das tollste am ganzen Nationalarchiv war für mich der Museumshop:
Die Handpuppen waren so klasse:
Die hier sind wohl auch irgendwelche Präsidenten:
Außer einer Stars-and-Stripes-Anstecknadel für mein Red-white-and-blue-Outfit für Donnerstagabend hab ich aber nix gekauft.
Danach beschlossen wir, im Hauptbahnhof (Union Station) unsere Mittagspause einzulegen:
Innen ist das Gebäude auch recht beeindruckend:
Im Keller befinden sich etliche kleine Lokale mit verschiedensten Essens-Angeboten, wir entschieden uns für was Asiatisches, was aber keinem von uns beiden richtig geschmeckt hat, naja, dafür war es ausnahmsweise mal billig. ;-)
Vor dem obersten Gerichtshof
stiegen wir in den nächsten Bus unserer Linie und fuhren von dort in Richtung Capitol, das Dan ja noch nicht gesehen hatte.
Ich musste natürlich wieder meine Füße ins Wasser stecken:
Nach der kurzen Erfrischung ging es auch schon wieder mit dem Bus weiter in Richtung Lincoln-Memorial.
Jeder gute Amerikaner muss einmal im Leben hier gestanden haben:
Das ganze Denkmal war aber auch für mich recht beeindruckend.
Und die Aussicht zum Washington Monument ist auch unvergesslich:
Natürlich musste ich sofort an die Szene aus "Forest Gump" denken, als er in den See springt...
Vom Lincoln Memorial ist es nur ein kurzer Fußweg zum Vietnam Memorial - wo die Namen der mehr als 58.000 in Vietnam gefallenen amerikanischen Soldaten eingemeiselt sind:
Wenn man den Namen eines bestimmten Soldaten sucht, muss man in einem Telefonbuch-dicken Verzeichnis nachschlagen und dann die richtige Tafel und die richtige Zeile suchen. Vor einer Tafel stand ein Kriegsveteran, der eine Führung gehalten hat, dabei las er ein sehr rührendes Gedicht eines zwölfjährigen Mädchens vor. Falls ich nochmal nach Washington kommen sollte, würde ich sehr gern so eine Führung miterleben.
Auf dem Rückweg zu unserem Ausgangspunkt haben wir sozusagen im Vorbeifahren noch das Denkmal für die Gefallenen des zweiten Weltkriegs gesehen:
Das würde ich auch gern bei einem weiteren Besuch gern noch genauer anschauen.
Abends sind wir mit ein paar Freunden von Dan in ein Hamburger - Restaurant gefahren, das nicht zu einer Kette wie McDonald gehört hat, sondern ein richtig nettes uriges Lokal mit guter Küche war:
Man bekommt alle Zutaten auf den Teller und muss sich seinen Hamburger praktisch selbst zusammenbauen. Wie man den dann ohne Kiefersperre essen soll, wusste ich auch nicht! Hat aber wirklich besser geschmeckt, als der Feld-Wald-und-Wiesen-Hamburger von McD.
Auf dem Rückweg zur U-Bahn wollte Dan unbedingt ein Bild von uns beiden vor diesem Gebäude:
Das einzige Wort, das er auf Deutsch kennt, ist "Kugelschreiber", auf Englisch "Pen", deshalb wollte er das Foto haben. ;-)
Zurück im Hotel ging es natürlich nochmal in den zweiten Stock, wo die meisten Zimmer mit "Roomsales" lagen:
Auf diesen Tafeln schreiben die Verkäufer, was sie anbieten und in welchem Zimmer sie zu finden sind. Dienstagabend war der letzte Tag dieser Verkäufe, ab Mittwoch sind die nicht mehr erlaubt, weil dann der Salesroom öffnet, wo die Profi-Verkäufer zu finden sind.
Ich hab bei den Roomsales nicht viel gekauft, weil ich bei jedem Angebot dachte "ach, das gibts bestimmt anderswo noch billiger" und dann konnte ich mich nicht mehr erinnern, wo ich was schon gesehen hatte. Aber am Dienstagabend hab ich dann doch ein bisschen was gekauft, nämlich zwei Kens, einer davon Silkstone, der andre Legolas von "Herr der Ringe", die wollte ich beide schon längere Zeit ganz gern haben.
Ich bin keinen Abend vor Mitternacht ins Bett gegangen und konnte frühs nie länger schlafen als bis sechs Uhr, einmal hab ich es bis halb sieben ausgehalten, das war aber wirklich die Ausnahme. In dem Moment, in dem ich aufgewacht bin und gesehen habe, dass es draußen schon hell ist, war ich auch sofort wieder hellwach: "Hey - ich bin in Washington!".
Sonntag, 19. Juli 2009
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