Dienstag, 19. April 2011

Vorweihnachtliches Winterchaos - und ich mittendrin!

Und es begab sich zu der Zeit, als alle Welt gemütlich zu Hause am warmen Ofen sitzen sollte, dass ein Gebot ausging, dass alle deutschen Barbiesammler sich am vierten Adventssonntag zur Kölner Barbiebörse nach Chorweiler begeben sollten...

Als ich um fünf Uhr morgens aufgestanden war, sah die Straße vor unserem Haus so aus:


Zum Glück hatte der Beste Ehemann von allen meine Not bemerkt und stand nur wegen mir am Sonntag morgen um 5.30 Uhr (gefühlt 2.30 Uhr) auf, um mich zum Bahnhof zu fahren.


Trotz kräftigen Schneefalls fuhr der Zug pünktlich ab, machte kurz vor Aschaffenburg einen längeren unerklärten Halt auf offener Strecke, eben gerade lang genug, damit ich ordentlich Stress beim Umsteigen in meinen Intercity nach Köln bekam.

Als der mit kleiner Verspätung ankam, stellte sich heraus, dass der Wagen, in dem ich einen Platz reserviert hatte, nicht vorhanden war - außer mir waren in Aschaffenburg noch vier andere Damen mit dem Ziel Köln eingestiegen, die auch im selben Wagen reserverviert hatten. Der Schaffner meinte, wir sollten uns im ersatzweise angehängten Wagen 23 (offensichtlich an diesem Morgen eigens für uns aus dem Eisenbahnmuseum in Nürnberg geholt) einfach hinsetzen (und die Klappe halten). Ich hängte mich mal eben so an die vier Damen an und besetzte zusammen mit ihnen ein Abteil.

Wir waren noch keine fünf Minuten unterwegs, als die Sektflaschen und Schnittchen ausgepackt wurden!


Irgendein lebenserhaltender Instinkt hatte mich ausgerechnet zu diesen vier gastfreundlichen und freigiebigen Frauen geschickt!


Die vier Mädels waren unterwegs, ein Musical anzuschauen, in dem die Tochter einer der Damen mitspielte und sie waren schon ganz aufgeregt.

Die Fahrt nach Köln verging wie im Flug, viel Schnee, aber trotzdem pünktlich, der Rhein bei der Lorelei traumhaft schön in der Schneelandschaft - was für ein schöner Tag!

In Köln lag auch ganz ordentlich Schnee, ich war lange nicht im Winter dagewesen


Ich fand problemlos die S-Bahn nach Chorweiler, auf dem Bahnsteig traf ich eine Frau, die ich schon von diversen Barbiebörsen kannte.


Meine Güte - an dem Tag hätte ich nicht mit dem Auto herfahren wollen!

Die Convention war trotz des Schneefalls ganz gut besucht, leider fehlte genau die Frau, mit der ich mich über die Convention in den USA unterhalten wollte - weil der Intercity Express, mit dem sie aus Frankfurt kommen wollte, ausgefallen war!


Es ist mir natürlich nicht gelungen, ohne ein paar kleine Einkäufe wieder abzureisen:


Am frühen Nachmittag machte mich mich auf den Rückweg zum Hauptbahnhof, weil ich noch ein wenig über den Weihnachtmarkt am Dom bummeln wollte.



Wenig später fing es dermaßen stark zu schneien an, dass ich mich in den Dom geflüchtet habe.


Dort habe ich eine ganze Weile gesessen und einfach nur die schöne Kirche genossen und bin nicht gegangen, bevor ich nicht auch ein Kerzlein angezündet habe...



Um mich dann zurück ins Getümmel am Hauptbahnhof zu stürzen:


Als mein Zug dann endlich kam, hatte er schon fast eine Stunde Verspätung, weil wegen des starken Schneefalls viele Weichen blockiert gewesen waren, wie uns der Zugbegleiter mitteilte. Aber kein Problem, wenn man erst mal gemütlich auf seinem Platz sitzt, kann man den weiteren Dingen ja ungerührt entgegensehen - ich wusste ja, dass der letzte Zug von Aschaffenburg nach Miltenberg um 23.30 ging - da hatte ich ja noch mehr als sieben Stunden Zeit!

Gemütlich ging es wieder das Rheintal entlang, zwar langsam, und mit etlichen kurzen Unterbrechungen, auf die aber keiner so richtig geachtet hat, schließlich saß man ja gemütlich im warmen Zug.

Ein paar Leute wurden dann doch ein wenig nervös, als wir dann bei Bacharach mehr als eine halbe Stunde stehen blieben, vor allem die Leute, die noch an dem Abend in Frankfurt ein Flugzeug erreichen wollten.


Ab und zu kamen ein paar ermutigende Worte von unserem Zugführer, dass er alles im Griff hätte und wir uns keine Sorgen machen sollten. Eine Gruppe von jungen Männern quittierte diese Durchsagen immer mit ironischem Beifall, insgesamt herrschte eine schicksalsergebene aber humorige Stimmung in unserem Waggon.

Nach einer weiteren Viertelstunde kam dann die weniger ermutigende Durchsage, dass wir wegen einer Triebwagenstörung nach Oberwesel zurückkehren würden, wo wir dann in einen anderen Intercity umsteigen würden, um unsere Reise fortzusetzen.


Dünnes Stimmchen von weiter vorn im Waggon:

"Wir werden alle sterben!"


Mussten wir dann aber doch nicht (jedenfalls nicht mehr an dem Abend), sondern wir sind dann zurück nach Oberwesel geschlichen (rückwärts fahren konnte der Triebwagen wohl noch)


um dann dort mehr als zwanzig Minuten im Regen rumzustehen und auf den nächsten Zug zu warten.


Dann kam endlich der Zug, der eine Stunde nach unserem Zug in Köln losgefahren war, und jetzt auch schon mehr als eine Stunde Verspätung hatte.


Und drinnen saßen "meine" vier Damen von der Hinfahrt - das war ein Gelächter, als sie mich entdeckten!

Die weitere Heimfahrt war dann mehr oder weniger ereignislos, die letzte Teilstrecke von Aschaffenburg nach Miltenberg musste ich dann mit dem (von der DB bezahlten) Taxi zurücklegen, weil wir fünf Minuten nach Abfahrt des letzten Verbindungszuges in Aschaffenburg eingetroffen waren.

Nächstes Jahr bleibe ich am vierten Advent zu Hause! Versprochen!


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