Vielleicht haben sich manche meiner Leser schon gewundert, wieso ich im letzten halben Jahr wieder so regelmäßig mein Blog aktualisiert habe.
Tja, das war aus dem Grund, weil ich während meiner Chemotherapie etwas tun wollte, zwölf Sitzungen im 14-tägigen Abstand gaben mir viel Zeit zum Schreiben.
Das war beim ersten Behandlungszyklus im April - alles noch neu und spannend.
Und keinerlei Nebenwirkungen! Mir ging es blendend, auch abends beim Fußballspiel:
Erfreulicherweise konnte ich mit meiner Baxterpumpe auch nach Hause gehen.
Das Pümpchen ist in etwa so groß wie eine Getränkedose, innen ist ein Vakuum und darin in einer Gummiblase das Chemotherapeutikum. Schlaue Menschen können recht genau ausrechnen wie lange es dauert, bis das komplette Medikament durch den Schlauch in den Patienten hineinfließt.
Am Ende des ersten Behandlungstages bekam ich die Pumpe angehängt, am zweiten Tag wurde sie während der Behandlung in der Praxis abgeklemmt und bevor ich nach Hause ging, wieder angehängt. Und am Morgen des dritten Tages war die Pumpe leer und musste nur noch abgenommen werden. Dann nur noch den Port spülen und wieder war ein Behandlungszyklus geschafft.
Ein Zyklus folgte mit schöner Regelmäßigkeit auf den anderen, immer abhängig von der Zahl der weißen Blutkörperchen.
Ich bin einer lieben Kollegin des Besten Ehemanns von allen unendlich dankbar für die Adesse "meiner" onkologischen Praxis, in der ich behandelt wurde wie ein Mensch, nicht nur als "Patient Nummer soundsoviel".
OK, die Lage direkt über einem Chinarestaurant war schon etwas besonderes, inzwischen ist die Praxis aber in neue Räume umgezogen.
OK, die Lage direkt über einem Chinarestaurant war schon etwas besonderes, inzwischen ist die Praxis aber in neue Räume umgezogen.
Ich habe in 53 Jahren meines Lebens nicht soviele Komplimente für gutes Aussehen bekommen wie in den ersten Monaten meiner Chemotherapie.
Langsam kamen nach dem dritten Zyklus auch Nebenwirkungen auf, aber eigentlich muss man sich fast darüber freuen, denn die beweisen ja, dass sich in den Zellen des Körpers etwas getan hat, also hoffentlich auch bei den Krebszellen.
Es war bei mir nicht die gefürchtete Übelkeit oder Durchfälle sondern ganz im Gegenteil - Verstopfung! Damit hatte ich ja keinerlei Erfahrung, hab's aber nach und nach in Griff bekommen. Ich sag nur Movicol innerlich und Olivenöl äußerlich. ;-)
Außerdem bekam ich die erwarteten Auswirkungen von Oxaliplatin auf die Nervenenden in den Fingern und Zehen, Kälteempfindlichkeit wie kleine Stromstöße, aber nichts, was nicht auszuhalten gewesen wäre, jedenfalls bis zum letzten Zyklus. Einen weiteren hätte ich nicht haben mögen.
Zudem gingen mir bei jeder Haarwäsche viele Haare aus, ich konnte mir ausrechnen, wann ich keine Frisur mehr hinbringen würde.
Es war bei mir nicht die gefürchtete Übelkeit oder Durchfälle sondern ganz im Gegenteil - Verstopfung! Damit hatte ich ja keinerlei Erfahrung, hab's aber nach und nach in Griff bekommen. Ich sag nur Movicol innerlich und Olivenöl äußerlich. ;-)
Außerdem bekam ich die erwarteten Auswirkungen von Oxaliplatin auf die Nervenenden in den Fingern und Zehen, Kälteempfindlichkeit wie kleine Stromstöße, aber nichts, was nicht auszuhalten gewesen wäre, jedenfalls bis zum letzten Zyklus. Einen weiteren hätte ich nicht haben mögen.
Zudem gingen mir bei jeder Haarwäsche viele Haare aus, ich konnte mir ausrechnen, wann ich keine Frisur mehr hinbringen würde.
Da strahlt sie noch, die Liesl!
Nach dem fünften Behandlungszyklus gingen meine weißen Blutkörperchen so stark runter und nicht wieder rauf, dass sich der sechste Zyklus immer weiter hinausschob. Einesteils war die Pause ganz angenehm, andererseits möchte man aber doch, dass die Behandlung vorangeht.
Nach dreieinhalb Wochen ging es dann doch endlich, wenn auch mit verringerter Dosis, wieder weiter.
Nach dem fünften Behandlungszyklus gingen meine weißen Blutkörperchen so stark runter und nicht wieder rauf, dass sich der sechste Zyklus immer weiter hinausschob. Einesteils war die Pause ganz angenehm, andererseits möchte man aber doch, dass die Behandlung vorangeht.
Nach dreieinhalb Wochen ging es dann doch endlich, wenn auch mit verringerter Dosis, wieder weiter.
Nach dem sechsten Zyklus gab es die erste Untersuchung zur Halbzeit der Chemotherapie - alles ohne Befund. Und meine schlechten Leberwerte waren wieder im Normalbereich, trotz Chemo, halleluja!
Trotz sommerlicher Jahreszeit hatte ich an meinen Therapietagen immer das Glück, dass genau dann eine Schlechtwetterphase mit etwas angenehmeren Temperaturen herrschte.
Kurze Ärmel konnte man trotzdem immer tragen - und auch mein erstes Stirnband.
Der zehnte Behandlungszyklus musste dann in einer Praxis in Würzburg durchgeführt werden, als mein Onkologe und sein Team in den wohlverdienten Sommerurlaub fuhren.
Das war, wie schon befürchtet, eine eher unschöne Erfahrung für mich. Ich war in den letzten Wochen sowieso schon sehr dünnhäutig und empfindlich geworden, und dann gaben die mir eine Pumpe, die alle 45 Sekunden ein Geräusch wie das Klicken einer Kamera macht. Nicht sehr laut - aber doch vernehmbar. Waaahhhh!
Das war, wie schon befürchtet, eine eher unschöne Erfahrung für mich. Ich war in den letzten Wochen sowieso schon sehr dünnhäutig und empfindlich geworden, und dann gaben die mir eine Pumpe, die alle 45 Sekunden ein Geräusch wie das Klicken einer Kamera macht. Nicht sehr laut - aber doch vernehmbar. Waaahhhh!
Was war ich froh und dem Manne dankbar, der die Ohrstöpsel erfunden hat!
Außerdem wurden in dieser Praxis Pflaster benutzt, gegen die ich offensichtlich allergisch bin - ich blühte wie ein pinkfarbener Streuselkuchen.
Ich war nicht die einzige Patientin, die nach dem Sommerurlaub glücklich und dankbar in die Praxis "unseres" Onkologen zurückgekehrt ist!
Außerdem wurden in dieser Praxis Pflaster benutzt, gegen die ich offensichtlich allergisch bin - ich blühte wie ein pinkfarbener Streuselkuchen.
Ich war nicht die einzige Patientin, die nach dem Sommerurlaub glücklich und dankbar in die Praxis "unseres" Onkologen zurückgekehrt ist!
Neue Brille! Jetzt mit Gleitsicht... blahh!
Und heute sitze ich, nach sechs Monaten, bei meiner letzten Chemotherapiesitzung:
Und heute sitze ich, nach sechs Monaten, bei meiner letzten Chemotherapiesitzung:
Dankbar, glücklich, ängstlich, voller Hoffnung!
Líesl, das hast Du so wunderbar geschrieben und ich finde es einfach toll, dass Du 'uns' daran teilhaben lässt - willst Du nicht doch mal ein Buch schreiben?! DU kannst das.
AntwortenLöschenIch drücke Dich - und schicke Dir NATÜRLICH viele postive Gedanken - Deine Renate :-)))