Am letzten Sonntag erwachte der Beste Ehemann von allen schon morgens um halb acht Uhr mit den Worten: "Wo fahren wir hin?"
Dieses völlig unerwartete und erfreuliche Angebot musste ich natürlich sofort gnadenlos ausnutzen und eine Fahrt zur Barbiebörse in Düsseldorf vorschlagen, mit einem erneuten Versuch, anschließend das Neanderthal Museum in Mettmann zu besuchen. 2009 hatten wir das schon einmal versucht und unverrichteter Dinge wieder umdrehen müssen, weil wegen eines Volkslaufs das ganze Tal ein einziges großes Verkehrschaos war.
Nach drei Stunden Fahrt waren wir in Ratingen angekommen, wo ich binnen einer Stunde ein paar Worte mit meinen Sammlerfreunden reden und mein ganzes Geld ausgeben konnte!
Diese Puppe war ein absolutes Schnäppchen, ich weiß, sie sieht nach nix aus, aber ich hab sie gleich der Restauratorin meines Vertrauens mitgegeben und ich bin sicher, dass sie nach der Behandlung eine selten zu findende Schönheit sein wird.
Dieses Mädel hingegen war kein Schnäppchen, aber ich hab mich spontan in die tolle Haarfarbe aus dem ungewöhnlich weichen Material verliebt - und dazu die dunklen Augenbrauen - ist sie nicht schön? Sie bekommt auch von der Restauratorin noch ein paar Tupfer Farbe auf die Lippen, ich bin also mit leerem Geldbeutel und leerer Tasche in das zwischenzeitlich wieder vollgetankte Auto gestiegen, das uns dann in nur zwanzig Minuten zum Neanderthal Museum gebracht hat.
Die ganze Ausstellung ist so sehenswert und schön gemacht, man folgt dem Rundgang und gleichzeitig der Entwicklung der ganzen Menschheit. Immer wieder gibt es richtig schöne Überraschungen:
Dieser Herr war so freundlich, sich mit mir fotografieren zu lassen. Und hier kommt noch eine Nahaufnahme von ihm - ist er nicht toll!?!
Ich bin so begeistert von der Arbeit des Künstlers, der diese Neanderthaler geschaffen hat!
Hinter dem Museum beginnt ein kurzer Weg, der den Besucher zum Neanderthaler Fundort hinführt.
Immer an der Düssel entlang, es ist nicht mehr zu ahnen, dass der Ort im 19. Jahrhundert eine wildromantische Schlucht mit Höhlen in den Steilwänden gewesen ist, die durch den Kalksteinabbau völlig zerstört worden sind.
Nur ein einziger Felsen ist stehengeblieben, sodass man ahnen kann, wie das ganze Tal einmal ausgesehen hat.
Der Weg führt weiter bis zur Fundstelle, die durch diese rotweißen Stangen markiert worden ist. Fünf bis sechs Meter über dem jetzigen Bodenniveau lag einmal die Höhle mit den Neanderthalerknochen.
Es gibt auch einen Weg, den man entlanglaufen kann, dabei schreitet man die gesamte Menschheitsentwicklung ab. Besonders interessant fand ich, dass die meisten und größten Entwicklungen auf den letzten drei Metern stattgefunden haben.
Was hatte ich doch für einen schönen Tag!